Der Zweite Weltkrieg brachte unzählige Geschichten von Mut, Verlust und Entschlossenheit hervor. Eine der beeindruckendsten ist die der jungen sowjetischen Partisanin Jefrosinja (Yefrosinya) Senkowa, die in ihrer Heimat Belarus zu einer Legende des Widerstands gegen die deutsche Besatzung wurde.

Geboren im Jahr 1923 im Dorf Ušatschi (Weißrussland), wuchs Senkowa in einer einfachen Bauernfamilie auf. Als die deutsche Wehrmacht 1941 die Sowjetunion überfiel, war sie gerade einmal 18 Jahre alt. Der Krieg zerstörte nicht nur ihr Zuhause, sondern forderte auch das Leben vieler ihrer Angehörigen – darunter ihre Mutter. Dieses persönliche Leid machte sie entschlossen, sich dem Kampf gegen die Besatzer anzuschließen.
Senkowa trat einer lokalen Partisaneneinheit bei, die im belarussischen Waldgebiet operierte. Die Partisanen spielten eine entscheidende Rolle im sowjetischen Widerstand, indem sie Versorgungslinien sabotierten, Informationen sammelten und Zivilisten schützten. Durch ihre Tapferkeit und Zielstrebigkeit wurde Senkowa bald eine der führenden Mitglieder der Gruppe.

Laut sowjetischen Quellen beteiligte sie sich an zahlreichen Operationen gegen die deutsche Besatzungsmacht. Ihre Aktionen trugen dazu bei, militärische Nachschubwege zu stören und die moralische Stärke der sowjetischen Bevölkerung zu stärken. Auch wenn einige Berichte im Laufe der Jahrzehnte idealisiert wurden, steht fest: Senkowa riskierte ihr Leben wiederholt, um andere zu retten und gegen Unterdrückung zu kämpfen.
Im Jahr 1944, kurz vor dem Ende der deutschen Besatzung in Belarus, wurde sie von der Gestapo verhaftet. Nach schweren Verhören und Folterungen weigerte sie sich, Informationen über ihre Kameraden preiszugeben. Sie wurde im Alter von nur 21 Jahren hingerichtet. Ihr Mut und ihre Loyalität machten sie posthum zu einer der bekanntesten weiblichen Heldinnen der Sowjetunion.

Nach dem Krieg wurde Jefrosinja Senkowa mit dem Titel Heldin der Sowjetunion ausgezeichnet – der höchsten Ehrung, die ein Bürger erhalten konnte. Straßen, Denkmäler und Schulen in Belarus tragen bis heute ihren Namen.
Die Geschichte von Senkowa erinnert daran, dass der Kampf gegen Unterdrückung und Gewalt nicht nur an der Front stattfand, sondern auch in den Herzen junger Menschen, die für Freiheit und Gerechtigkeit ihr Leben gaben.